Dass das Automobil etymologisch ein Gefährt ist, das sich autonom bewegen kann, wird im Zeitalter selbstfahrender KFZs immer sinnfälliger. Doch nun scheint die Polizei in Dachau angeblich noch einen Schritt weiter zu gehen. Wenn man nämlich einem Schülertext Glauben schenken kann, setzt sie konsequent auf eigenständig agierende Polizeiroboter, die sich nicht nur autonom bewegen, sondern auch eigenmächtig einen bewaffneten Täter überwältigen und verhaften können. So heißt es […]
WeiterlesenDass Geistliche geistlichen Getränken nicht oder nicht allzu sehr zusprechen sollen, ist bekannt. Um entsprechenden Missbrauch zu verhindern, definiert man die lebenslange Abstinenz am besten gleich in der Berufsbezeichnung: aus der Äbtissin wird so eine Abstinänzin. Diese Aussage macht auch der Schriftsteller in seinem Brief an die Abstinänzin.
WeiterlesenNicht jedes sprachliche Bild ist passend. Bisweilen vergreift man sich in der Metaphorik und es entsteht eine Figur, die auf mindestens einem Bein hinkt. Ebenfalls in diese Kategorie gehören schräge Bilder. Doch ein schräges Bild ist manchmal noch nicht schräg genug. Zu diesem Zweck gibt es das nicht schräg genuge Bild. Es verwirklicht die uralte Sehnsucht nach der […]
WeiterlesenWas ist er Plural von Rinnsal? Rinnsale. Und was ist die Steigerungsform? Rinnsäle. Das sind ganze Säle von Rinnsalen. Und diese – das versteht sich – lässt man dann einfach dem Ärmel über. Sie blickte peinlich berührte davon, versuchte währenddessen Rinnsäle zu vermeiden, und ließ die salzige Lösung dem Ärmel über.
WeiterlesenWer Angst hat, schwitzt. Wer schwitzt, trieft vor Schweiß. Und wer dann in seiner Angst zu sprechen beginnt, hat eben auch eine Stimme, die vor Angst trieft. Dann sagte eine Stimme, die vor Angst triefte: »Er hat es in einer SMS erwähnt. Er steht, dass ich ihn sofort abholen soll, er wird umgebracht.«
WeiterlesenSo nahe an den französischen accent grave ist wohl noch kaum je ein deutscher Umlaut gekommen: Aus der misère wird kurzerhand eine Misäre. Das nennt man Glück im Unglück. Es war die Mutter, die die Misäre in Bremen auslöste.
WeiterlesenWenn sich ein Rechtschreibe-Tick, eine gesunde Portion Skepsis und etwas unfreiwilliger Slapstick mischen, dann entsteht eine neue Kategorie humoristischer Wortwohl: die sogenannte Skeptick. Was für eine bodenlose Frechheit! »Von meinem eigenen Sohn, er hat mir eine Mitteilung geschickt!« Sie verstand die Skeptick des Polizisten nicht.
WeiterlesenSo eklig! Stell dir mal vor: Gestern aßen wir einen Tintenfisch, und zwar mit allen Exkremitäten! Bei allzu exotischen gastronomischen Genüssen geht der Schuss gern nach hinten los. Da ist es ein Glück, dass es ganz so schlimm, wie es sprachlich dargestellt wird, meist am Ende nicht ist.
WeiterlesenDer Meister der freiwilligen Komik bleibt gewiss der österreichische Krimischriftsteller Wolf Haas. Ein schönes Beispiel dafür ist etwa die folgende Stelle aus dem Roman »Das ewige Leben«: Du musst wissen, Handlesen, Horoskop, Feng Sushi, das sind heute weit verbreitete Krankheiten, wo man aufpassen muss, dass man sich nichts holt. Wolf Haas: Das ewige Leben. München 2005. 3. Auflage. […]
WeiterlesenWenn die Protagonistin ihren Liebhaber in den Urin treibt, muss das nicht unbedingt eine Szene aus einem erotischen Roman sein. Es kann sich auch einfach um eine sprachliche Fehlleistung handeln. Umso ruinöser für alle Beteiligten, wenn sie sich in einer mündlichen Prüfung ereignet.
WeiterlesenWenn eine Paranoia sich hervorstosst, herrscht blankes Entsetzen. Gewissermaßen.
WeiterlesenUnd schon sieht die gute alte rhetorische Figur viel menschlicher oder doch affenartiger aus. Was wohl das tertium comparationis sein wird …
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