Daumen drücken

Warum halten wir im Deutschen die Daumen, statt wie im Englischen oder Französischen die Finger zu kreuzen (engl. cross fingers, franz. croiser les doigts)? Der einfachen Geste liegt die abergläubische Überzeugung zugrunde, dass der Daumen magische Fähigkeiten hat. Wenn man ihn buchstäblich in der Hand hat, kontrolliert man vermeintlich auch alle schädlichen Einflüsse. Außerdem war die […]

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Krawatte

Der Inbegriff edler Herrenbekleidung ist ursprünglich Bestandteil soldatischer Kleidung. Die angeworbenen kroatischen Reiter mit ihren Halsbinden sollen am französischen Hof so nachhaltigen Eindruck gemacht haben, dass sie nicht nur in militärischer, sondern auch in modischer Hinsicht zum Vorbild für die französische Kavallerie wurden. So kamen die kroatischen Halsbinden bald auch unter französischen Offizieren in Mode und begannen ihren Siegeszug in […]

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Sexbombe

Wie das »Bikini« führt die »Sexbombe« die verheerende Wirkung weiblicher Sexualität auf die Männerwelt in übertriebener Weise vor. Im Deutschen wird der Begriff erst in den 1950er-Jahren üblich. Davor hat sich im Englischen das Wort »bombshell« (= Bombe) etabliert. Zur Verbreitung des Begriffs trägt insbesondere der Film »Bombshell« (1933) mit der amerikanischen Schauspielerin Jean Harlow bei.

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Exkremitäten

So eklig! Stell dir mal vor: Gestern aßen wir einen Tintenfisch, und zwar mit allen Exkremitäten! Bei allzu exotischen gastronomischen Genüssen geht der Schuss gern nach hinten los. Da ist es ein Glück, dass es ganz so schlimm, wie es sprachlich dargestellt wird, meist am Ende nicht ist.

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Feng Sushi

Der Meister der freiwilligen Komik bleibt gewiss der österreichische Krimischriftsteller Wolf Haas. Ein schönes Beispiel dafür ist etwa die folgende Stelle aus dem Roman »Das ewige Leben«: Du musst wissen, Handlesen, Horoskop, Feng Sushi, das sind heute weit verbreitete Krankheiten, wo man aufpassen muss, dass man sich nichts holt. Wolf Haas: Das ewige Leben. München 2005. 3. Auflage. […]

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in den Urin treiben

Wenn die Protagonistin ihren Liebhaber in den Urin treibt, muss das nicht unbedingt eine Szene aus einem erotischen Roman sein. Es kann sich auch einfach um eine sprachliche Fehlleistung handeln. Umso ruinöser für alle Beteiligten, wenn sie sich in einer mündlichen Prüfung ereignet.

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Paranoia

Wenn eine Paranoia sich hervorstosst, herrscht blankes Entsetzen. Gewissermaßen.

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Metaffer

Und schon sieht die gute alte rhetorische Figur viel menschlicher oder doch affenartiger aus. Was wohl das tertium comparationis sein wird …

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Taktvoll untergehen (Barock)

Von der höfischen Prunksucht im Zeitalter des Barock zeugen heute noch die vielbewunderten Schlösser und Gärten in Versailles oder Charlottenburg. Sie erstreckt sich aber auch auf verhältnismäßig kleine Dinge wie den Taktstock. So kommen im Frankreich des Sonnenkönigs Ludwig XIV. mit aufwendigen Ornamenten geschmückte Taktstöcke in Mode, mit denen die Dirigenten den Takt regelrecht auf […]

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