Kater

Warum trinken Mäuse keinen Schnaps? Weil sie Angst vor dem Kater haben! Die Bezeichnung für die negativen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums leitet sich jedoch nicht von männlichen Katzen ab, sondern von der Krankheit namens Katarrh. Diese Entzündung der Schleimhäute weist zwar nur bedingt Ähnlichkeit zu den Symptomen eines Alkoholexzesses auf. Die Studenten aus Jena und Leipzig machten sich aber gegen Ende des 19. […]

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ätzend

Das jugendsprachliche Modewort bezieht sich auf ein uraltes Verb, das essen lassen, ernähren bedeutet. Noch heute spricht man in der Jägersprache davon, dass man einen Jungvogel atzt, d.h. ihn durch Fütterung aufzieht. Ab dem 15. Jh. wurde das Wort in die naturwissenschaftliche Fachsprache übernommen, wo es sich durchgesetzt hat: ätzend ist ein Stoff, der einen […]

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Ursprung

Der Ursprung ist der Ort, wo etwas entspringt, die »Quelle«. Das englische spring hat diesen Sinn bewahrt. Im Deutschen ist er gegenüber der bildlichen Verwendung verblasst. Im Zweizeiler des Barockdichters Angelus Silesius aus dem 17. Jh. sind beide Bedeutungen noch spürbar: »Mensch in dem Ursprung ist das Wasser rein und klar / Trinkst du nicht […]

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Teddybär

Das putzige Kinderspielzeug ist benannt nach einem der mächtigsten Männer des 20. Jahrhunderts: dem amerikanischen Präsidenten von 1901 und 1909, Theodore Teddy Roosevelt. Die Legende besagt, dass der frisch gebackene Präsident 1902 in Mississippi zu einer Treibjagd eingeladen war. Als ihm seine Gehilfen einen wehrlosen alten Bären vor die Flinte hielten, habe er den Kopf […]

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Pupille

In der Bezeichnung für das Sehloch ist ein schönes Geheimnis aufbewahrt: Im Auge des Gegenübers gewahrt man seine eigene Gestalt in Form eines Püppchens. Ursprünglich hieß das Schwarze im Auge »die Sehe«, bevor es im 18. Jahrhundert nach der Verkleinerungsform (-illa) des lateinischen Wortes »pupa« = Mädchen, Puppe benannt wurde. Auch im Griechischen ist im […]

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Bikini

Ein Kleidungsstück, das einschlug wie eine Bombe: Am 30. Juni 1946 explodierte auf einem damals noch unbekannten Pazifik-Atoll  die erste amerikanische Test-Atombombe. Fünf Tage später, am 5. Juli, paradierte die Nachclub-Tänzerin Micheline Bernadini in einem neuartigen Badekostüm über den Pariser Laufsteg. Während sich die moralische Entrüstung der Öffentlichkeit über die erste Nachricht in Grenzen hielt, war sie bei der zweiten grenzenlos. So war […]

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sorgfältig

Woran kann man sehen, dass eine Person sorgfältig arbeitet? Richtig, daran, dass auf ihrer Stirn Sorgenfalten sichtbar sind. Das mittelhochdeutsche Adjektiv sorcveltic bezieht sich wohl auf das Wort valde (= Falte) und bezeichnet seit dem 14. Jahrhundert den Umstand, dass sich jemand sichtlich Mühe gibt. So schreibt der Philosoph Comenius im 16. Jahrhundert: Ein enge Stirn ist Eselsart: ein breite gute Art: eine runtzlichte eines […]

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Daumen drücken

Warum halten wir im Deutschen die Daumen, statt wie im Englischen oder Französischen die Finger zu kreuzen (engl. cross fingers, franz. croiser les doigts)? Der einfachen Geste liegt die abergläubische Ãœberzeugung zugrunde, dass der Daumen magische Fähigkeiten hat. Wenn man ihn buchstäblich in der Hand hat, kontrolliert man vermeintlich auch alle schädlichen Einflüsse. Außerdem war die […]

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Krawatte

Der Inbegriff edler Herrenbekleidung ist ursprünglich Bestandteil soldatischer Kleidung. Die angeworbenen kroatischen Reiter mit ihren Halsbinden sollen am französischen Hof so nachhaltigen Eindruck gemacht haben, dass sie nicht nur in militärischer, sondern auch in modischer Hinsicht zum Vorbild für die französische Kavallerie wurden. So kamen die kroatischen Halsbinden bald auch unter französischen Offizieren in Mode und begannen ihren Siegeszug in […]

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Sexbombe

Wie das »Bikini« führt die »Sexbombe« die verheerende Wirkung weiblicher Sexualität auf die Männerwelt in übertriebener Weise vor. Im Deutschen wird der Begriff erst in den 1950er-Jahren üblich. Davor hat sich im Englischen das Wort »bombshell« (= Bombe) etabliert. Zur Verbreitung des Begriffs trägt insbesondere der Film »Bombshell« (1933) mit der amerikanischen Schauspielerin Jean Harlow bei.

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üblich

Ãœblich wird etwas, wenn es regelmäßig geübt bzw. ausgeübt wird. Das Adjektiv ist also ähnlich gebildet wie z.B. gebräuchlich: »was regemäßig gebracht wird«. In Goethes Lustspiel Triumph der Empfindsamkeit heißt es in Anspielung auf den biblischen Sündenfall: »Wenn ihr spielen wollt, so spielt zu zweien wenigstens; das ist seit dem Paradiese her das Ãœblichste und […]

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Tussi

Hinter der modernen Tussi verbirgt sich eine Fürstin vom Beginn unserer Zeitrechnung, für die Feldzüge ausgefochten wurden: Thusnelda. Dass Eigennamen zu Schimpfwörtern werden können, wissen Horst und Sissi. Bei Thusnelda ist wohl entscheidend, dass sie in einer ewigen Schullektüre, Heinrich von Kleists Tragödie Hermannsschlacht, die Geliebte des Titelhelden ist. So wird Thusnelda zur Schimpfwort für […]

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