Tennis

Der Begriff Tennis deutet nicht etwa darauf hin, dass man eine Partie ursprünglich auf zehn Gewinnpunkte (engl. ten) wie im heutigen Champions-Tie-Break spielte. Die abgekürzte Bezeichnung von lawn tennis bzw. field tennis (Rasen- bzw. Feldtennis) geht vielmehr zurück auf den französischen Imperativ tenez, Haltet den Ball! Während der Ball also in der modernen Ausprägung des Ballsports möglichst schnell auf die andere Seite des Netzes zurückspediert werden soll, […]

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Pech

Pech als Bezeichnung für »Unglück, Misere« ist ein drastisches Bild: So drückt man aus, dass eine Person in der höllisch klebrigen Masse des Teers gefangen ist. Dahinter steht einerseits die Technik der Vogelfänger, die Zweige mit klebrigem Pech zu bestreichen, um die festklebenden Vögel leichter fangen zu können. So erklärt sich etwa das Wort Pechvogel oder […]

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schlafen

Im Schlaf wird man schlaff. So wird das Wort im Mittelalter oft noch mit Doppel-f geschrieben, etwa im Sprichwort: Lang schlaffen, tut Laster schaffen. Beide Wörter, Schlaf und schlaff, führen zurück auf eine indoeuropäische Wurzel mit der Bedeutung »schlaff herunterhängen«, aus der zahlreiche andere Begriffe hervorgegangen sind. Der Lappen, die Lippen, die Lefzen – alle stimmen darin überein, […]

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Laune

Wer eine »schlechte Laune« hat, hat eigentlich einen »schlechten Mond«. Denn im deutschen Wort Laune versteckt sich das lateinische luna. Die Gemeinsamkeiten zwischen den Mondphasen und den Gemütszuständen des Menschen haben im Mittelalter zu dieser Benennung geführt. Dazu sagt der Sprachwissenschaftler Wilhelm Wackelnagel: Jener Begriff des wechselnden Mondes ging über auf das wechselnde Glück […] und endlich auf die wechselnde Gemütsstimmung […]

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ojemine!

Die Interjektionen o je, herrje, jemine und ojemine scheinen einer Phantasiesprache zu entstammen. In Wirklichkeit sind sie nur auf die religiöse Furcht zurückzuführen, den Namen Gottes unverhüllt auszusprechen. In allen Fällen handelt es sich um verkürzte Formen des Namens von Jesus: O Jesus, Herr Jesus, Jesus Domine (Dominus = Herr), O Herr Jesus Domine.

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küssen

Die Bezeichnung für den Kuss ist uralt. Wie im ersten Jahrtausend, als das Wort entstand, genau geküsste wurde, ist nicht bekannt. Jedenfalls muss es schon ziemlich geräuschvoll zu- und hergegangen sein. Denn das Wort ist lautmalerischen Ursprungs. Auch eine andere Bezeichnungen für die labiale Zärtlichkeitsbekundung steht im Deutschen ganz im Zeichen der Onomatopoesie: Am deutlichsten noch zu hören […]

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Silhouette

Der sparsame Finanzminister des Königs Ludwig XV. Etienne de Silhouette (1709–1767) war nur acht Monate im Amt, bevor er aus dem Amt gejagt wurde. Die Kürze seiner Amtszeit führte zur Redeweise à la silhouette, was »kurzfristig, vorübergehend« bedeutete. Ebenso legendär war sein Geiz: Um Geld zu sparen, soll er auf Gemälde verzichtet haben und nur noch Schattenrisse anfertigen […]

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Schläfe

Die Schläfe stammt vom Wort Schlaf ab. Der Teil des Kopfes ist so benannt, weil er offenbar als die prominenteste Stelle wahrgenommen wird, auf die sich Schlafende zu legen pflegen. Es handelt sich also um eine metonymische Verschiebung vom Schlaf zu dem Körperteil, auf dem man schläft. Zunächst spricht man also vom slaf; erst im 18. Jahrhundert wird aus dem Plural Schläfe ein femininer […]

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Mercedes

Männer pflegen ihre Schiffe traditionellerweise nach Frauen zu benennen. Im Fall der Automarke Mercedes ist es die eigene Tochter, unter deren Vornamen der jüdische Autohändler Emil Jellinek 1899 seine Daimler-Rennwagen starten ließ. Diese waren bei den Autorennen in Nizza so dominant, dass sich die Bezeichnung bald als Markenname durchsetzte. Auch die Familienvillen in Baden und Nizza hatte […]

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Schmetterling

In Michael Endes Bilderbuch tauschen Schmetterling und Lindwurm ihre ursprünglichen Namen (in Lindling und Schmetterwurm), weil sie diese als unangemessen empfinden. In Wirklichkeit stammt die Bezeichnung Schmetterling aber nicht vom unzarten Verb schmettern, sondern vom ostmitteldeutschen Schmettern für Sahne, einer Ableitung aus tschechisch smetana. Dahinter steht die abergläubische Vorstellung, nach der Hexen die Gestalt von Schmetterlingen annehmen, um Sahne zu stehlen. Noch […]

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schwul

Männliche Homosexuelle werden noch heute abfällig als warme Brüder bezeichnet. Dies verweist darauf, dass sich das Adjektiv schwul vom fast gleich identisch klingenden schwül ableitet. Das niederdeutsche Wort swul, das drückende Hitze bezeichnete und mit schwelen verwandt ist, wurde im 17. Jahrhundert im Hochdeutschen übernommen. Wohl unter Anlehnung an das gegenteilige kühl wurde das Adjektiv dann mit Umlaut versehen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Wort dann […]

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Meerschweinchen

Die Bezeichnung für das drollige Tier führt zurück auf lateinisch porcus marines,  mhd. merswin. Mit dem Schwein des Meeres war allerdings ursprünglich der Delfin gemeint, einerseits wohl wegen seiner quiekenden Laute, die die Menschen im Mittelalter offenbar an jene der Schweine erinnerten, andererseits wegen des Fleisches, das er lieferte. Diesen Begriff übernahm man dann eins zu eins für […]

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